Inflation und steigende Zinsen Unruhe auf dem Immobilienmarkt: Wie sich die Preise in Neuss entwickeln

Neuss · Im ersten Halbjahr 2023 wurden in der Stadt so wenig Grundstücke wie lange nicht mehr verkauft – auch beim Preis von Immobilien gibt es eine Trendwende. Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte zieht eine Bilanz.

Während die Mieten weiter steigen, sinken die Kaufpreise für Wohnimmobilien in Neuss. Ob das auch Top-Lagen wie an der Drususallee betrifft, darf allerdings bezweifelt werden.

Foto: Frank Kirschstein

Die Preise auf dem Immobilienmarkt kannten in den vergangenen Jahren immer nur eine Richtung: steil nach oben. Das lag zum einen an den niedrigen Zinsen im Hausbau, zum andern am geringen Angebot und der hohen Nachfrage nach Wohnraum. Doch mit dieser Preisspirale scheint nun vorerst endgültig Schluss zu sein. Schon seit Mitte 2022 zeichnete sich eine Trendwende ab. Im jüngst veröffentlichten Halbjahresbericht für die Stadt Neuss schreibt der Gutachterausschuss für Grundstückswerte: „Seit dem Beginn des Ukrainekriegs haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stark verändert. Steigende Zinsen, Material- und Lieferengpässe sowie stark gestiegene Baupreise sorgen für Unruhe auf dem Immobilienmarkt.“ Kurz gesagt: Die hohe Nachfrage nach Wohnraum ist weiterhin da, aber alles rund um den Hausbau wird teurer. Das macht sich beim Haus- und Grundstückskauf deutlich bemerkbar. Seit Mitte 2022 ist in allen Immobilien-Teilmärkten in Neuss ein Rückgang der Umsätze festzustellen. Während etwa im ersten Quartal 2022 im Stadtgebiet noch 27 unbebaute Wohngrundstücke verkauft wurden, waren es im zweiten Quartal 2023 gerade noch einmal zwei Grundstücke.