Ist das Kunst oder kann das weg? Diese Frage kommt aktuell in Bezug auf die Fietsallee auf – zumindest wenn es um die türkisen Wegweiser-Stelen geht, mit denen die Route gespickt ist. Vor mehr als 20 Jahren war die Fietsallee am Nordkanal das längte „Land-Art-Projekt“ der Euroga 2002 plus. Die Themenroute folgt dem einst von Napoleon Bonaparte geplanten „Grand Canal du Nord“ von Neuss bis Nederweert und ist ein überörtliches Gemeinschaftsprojekt der zwölf Anliegerkommunen – Neuss, Kaarst, Korschenbroich, Willich, Mönchengladbach, Viersen, Grefrath, Nettetal, Straelen, Venlo, Peel en Maas, Nederweert – sowie des Rhein-Kreises Neuss und des Kreises Viersen. Die Route ist auf deutscher Seite durch Wegweiser markiert; außerdem durch eine helltürkisfarbene Linie am Boden, die wie ein Maßband alle zehn Meter durch einen Strich und alle 50 Meter durch eine vergrößerte Markierung unterteilt ist. Dadurch soll das Wasser des Kanals repräsentiert werden. Alternativ dazu wurden gleichfarbige Stelen in Zehn- beziehungsweise 50-Meter-Abständen am Wegrand aufgestellt oder an Laternenmasten aufgehängt. Durch die Markierung soll man den Eindruck eines überdimensionalen Maßbandes gewinnen. Die türkisen Stelen am Wegesrand fristen allerdings ein eher tristes Dasein, ein Neusser Bürger hat nun sogar angeregt, sie komplett abzuschaffen. Die kleinen Stangen wiesen nämlich längst große Lücken in ihren Abständen auf und ließen „an einen alten verlassenen Friedhof denken“, wo Grabsteine eher schief als gerade stehen, weil sie im Erdreich versunken sind und dadurch an Halt verloren haben. Zudem würden die Stelen regelmäßig von der Sprayerszene „bearbeitet“. Besonders unansehnlich seien die Stangen zwischen Geulenstraße und Viersener Straße.
Diskussion in Neuss Stelen auf der Fietsallee werden zum Sorgenkind
Neuss · Die Fietsallee ist ein etwa 100 Kilometer langer Radweg am Nordkanal, der auch durch Neuss führt. Markiert wird die Route unter anderem mit türkisfarbenen Stelen – und bei denen gibt es ein Problem.
29.09.2023
, 06:00 Uhr