„Mangelversorgung“ in Neuss Medikamentenmangel belastet Apotheken und Kliniken

Neuss · Während das Gesundheitsministerium von „Einzelfällen“ spricht, melden Neusser Apotheken Lieferengpässe bei hunderten Medikamenten, darunter Kinderantibiotika und Kochsalzlösungen – mit Folgen für die Versorgung von Krankenhaus-Patienten.

Christoph Napp-Saarbourg, Apothekensprecher für den Rhein-Kreis Neuss und Inhaber der Einhorn-Apotheke, berichtet von bis zu 500 Medikamenten, die aktuell nicht lieferbar seien.

Foto: ja/Georg Salzburg

Es fehlt an Antibiotika-Säften für Kinder, so manches Diabetes-Medikament wird knapp und selbst Kochsalzlösungen werden händeringend gesucht. Es klingt wie ein Déjà-vu.
Denn bereits im vergangenen Jahr meldeten Ärzte und Apotheker einen Mangel an Medikamenten. Aus diesem Grund hat die Ampelkoalition 2023 ein Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen ins Leben gerufen. Doch von einer eingetretenen Entlastung ist in den Neusser Apotheken nichts zu spüren – im Gegenteil: Zwischen 300 und 500 Medikamente können laut Christoph Napp-Saarbourg, Apothekensprecher für den Rhein-Kreis Neuss, aktuell nicht geliefert werden. „Und ich kenne Kollegen, bei denen ist die Liste an nicht lieferbaren Artikel noch länger“, sagt er. Angesichts dieser Notstände spricht Napp-Saarbourg sogar von einer „Mangelversorgung“ mit gewissen Medikamenten.