Angst bei Obdachlosen in Neuss Obdachlose leben nach Tötungsdelikt in Angst

Neuss · Nach dem noch ungeklärten, wahrscheinlichen Tötungsdelikt an einem 31 Jahre alten Obdachlosen herrscht Angst bei Menschen, die ebenfalls in Neuss auf der Straße leben. Der Zusammenhalt untereinander ist jedoch groß.

Ein obdachloser Mensch nächtigt in Neuss. Viele Obdachlose wollen nachts nicht mehr alleine schlafen, aus Angst vor Angriffen.

Foto: Andreas Alberts

(jasi) Aktuell kommt er sporadisch „bei einem Kumpel“ unter, normalerweise lebt er jedoch auf der Straße. „Man weiß nicht, was passiert ist, es gibt viele Gerüchte“, sagt der junge Mann, während er an einem Ort in der Innenstadt auf dem Asphalt sitzend seine Marihuana-Pfeife befüllt. Gut kannte er den 31-Jährigen, der am vergangenen Freitag tot in seinem provisorischen Nachtlager am Verschiebebahnhof gefunden wurde (Name der Redaktion bekannt), nicht, man habe sich aber im Vorbeigehen gegrüßt. Die Betroffenheit sei dennoch groß, unter vielen obdachlosen Menschen in Neuss herrsche schließlich ein hohes Maß an Zusammenhalt – man helfe sich untereinander. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf geht weiterhin – das hat das Ergebnis der gerichtsmedizinische Untersuchung jüngst noch einmal unterstrichen – von einem Tötungsdelikt aus. Erst am Donnerstag gab es einen Ermittlungseinsatz in dem Fall. Beamte haben Befragungen im Umfeld des Tatorts vorgenommen, wie die Kreispolizeibehörde auf Nachfrage mitteilte.