Corona-Pandemie in Neuss Reisebüros kämpfen um Existenz

Neuss. · Nach 44 Jahren schließt eine Filiale am Glockhammer, doch auch an anderen Standorten in Neuss sorgt das Coronavirus für blanke Existenzangst – die wohl so schnell nicht schwinden wird.

Das Europa-Reisebüro am Glockhammer schließt nach 44 Jahren – wegen Corona.

Foto: Christoph Kleinau

Ruth Grolms hat schon „viele harte Zeiten miterlebt“, wie sie sagt: Golfkriege, der 11. September 2001 und Vulkanausbrüche trafen die Branche, in der sie bereits seit 42 Jahren arbeitet, hart. „Aber so schlimm wie in diesen Monaten war es für uns noch nie“, sagt die Inhaberin eines Neusser Reisebüros an der Hamtorstraße. Die aktuelle Lage fasst sie als „desaströs“ zusammen. Durch die sich erneut verschärfende Corona-Pandemie und weltweit steigende Infektionszahlen gehen die Reisebuchungen aktuell gen null. Die letzte Tour, die bei ihr gebucht wurde, ging in den Harz. Das ist nun bereits mehr als eine Woche her. Kurz nach Inkrafttreten des Beherbergungsverbots zog Ruth Grolms die Reißleine und entschied sich kurzerhand dazu, ihr Büro während der Herbstferien zu schließen. Ihre einzige Mitarbeiterin arbeitet nur noch auf 450-Euro-Basis. „Warum soll ich mich ins Büro setzen, wenn sowieso niemand anruft? Es ist deprimierend“, sagt sie.