NRW Anwohnerin sorgt sich um Zustand des Deichs

Neuss · Ein Schutzwall direkt am Wasser sei nicht ausreichend zurückgeschnitten. Laut Stadt besteht keine Gefahr.

Irmenburg Leuchten wohnt direkt am Rhein.

Foto: Mario Büscher

(mabu) Bei der Flutkatastrophe vor einigen Wochen ist Neuss glimpflich davon gekommen. Seither allerdings sorgen sich die Menschen nicht nur in Neuss über die Sicherheit der Deiche. Hochwasserschutz spielt auch im öffentlichen Diskurs wieder eine wichtige Rolle. Auch in Grimlinghausen, wo Irmenburg Leuchten mittlerweile wieder im Haus ihrer Eltern lebt. Direkt am Rhein. Wirklich Angst vor einer Überflutung hat sie zwar nicht, trotzdem findet sie, dass die Stadtverwaltung die Pflege des Schutzwalls vor ihrer Haustür schleifen lässt. „Die Stadt handelt immer erst, wenn es zu spät ist“, sagt die 75-Jährige. Ihre Kritik: Hinter der Schutzmauer zum Wasser an der Straße „Am Röttgen“ wuchern die Pflanzen zwischen den aufgeschütteten Steinen seit einiger Zeit. „Falls es jetzt zu starken Regenfällen und zu einer Flut kommen sollte, reißt das Treibgut die Sträucher und Bäume mit sich“, sagt sie und vermutet, dass so auch ein Teil der Steine mitgerissen werden könnte. „Das Wasser könnte in der Folge gestaut werden“, sagt Leuchten. Die Stadt sieht an der besagten Stelle keine erhöhte Gefahr. Grundsätzlich sei es zwar richtig, dass weggespültes Treibgut zu einem Wasserstau führen kann, „allerdings eher an Brücken und bei kleineren Flüssen“, sagt Gerd Eckers, Deichgräf in Uedesheim und auch bei der Stadt verantwortlich für Hochwasserschutz. Im Rhein sei ein Verkanten aufgrund der Größe des Flusses nur schwer möglich. Und auch wenn weggespültes Treibgut generell nicht gut ist, bestehe an der Stelle „Am Röttgen“ keine Gefahr. „Denn das tragende Element für den Schutz ist hier die Mauer. Und nicht das Steinbett davor“, sagt Eckers. Bäume in dem besagten Bereich würden regelmäßig kontrolliert.