Tagesmütter in Neuss „Wir haben viele Kolleginnen, die richtig Angst haben“

Neuss · Trotz des Betreuungsmangels in den Kitas gibt es rund 90 freie Plätze bei Tagesmüttern in Neuss. Einige bangen um ihre Existenz, andere sind auf der Suche nach einem neuen Job. Was dies für Betroffene bedeutet und was sich ändern muss.

Janine Röser und Ela Gerlach setzen sich seit Jahren für bessere Bedingungen in der Kindertagespflege ein.

Foto: Yasemin Kamisli

Für Betroffene ist die Situation frustrierend – während Kindergärten mit Fachkräfte- und Platzmangel zu kämpfen haben, gibt es immer mehr freie Plätze bei Tagesmüttern. In Neuss sind ab August rund 90 Plätze frei. Dadurch sind mehrere Tagesmütter gezwungen aufzuhören und Kinder unter drei Jahren müssen ihre Bezugspersonen verlassen. Andere bangen um ihre Existenz und hoffen auf Betreuungskinder. „Wir machen uns seit drei Jahren extrem stark für bessere Bedingungen in der Kindertagespflege. Es ist nun fünf nach zwölf“, sagt Ela Gerlach, Tagesmutter in Rosellen und Vorsitzende der Interessengemeinschaft (IG) Kindertagespflege in Neuss. „Es hören Kolleginnen auf, die zum Teil seit 15 Jahren mit Leidenschaft ihre Arbeit gemacht haben“, so Gerlach. In der IG allein seien es sieben Tagesmütter, die in Neuss aufhören müssen.