Umstrittenes Projekt in Neuss Was Bürger von den Smartphone-Ampeln halten

Neuss · Die neuen Spezial-Ampeln auf der Furth haben zuletzt einen Sturm der Erheiterung ausgelöst. Wie reagieren Nutzer vor Ort?

Die Smartphone-Ampel an der Ecke Fesserstraße/Weißenberger Weg soll unaufmerksame Handynutzer im Straßenverkehr schützen, indem sie das rote Ampellicht auch nach unten auf die Straße richtet.

Foto: Chiara Arndt

Zahlreiche Medien haben nach einem Bericht der Redaktion die neuen Smartphone-Ampeln an der Fesserstraße in Neuss aufgegriffen. Das Konzept: „Fußgänger-Rot“ zeigt sich im Dunkeln durch einen Lichtkegel auf dem Boden und im Hellen innerhalb der Spiegelung des Smartphone Bildschirms. So zumindest in der Theorie. Doch wie wird der erstmal auf ein Jahr begrenzte Selbstversuch der Stadt vor Ort angenommen? Jürgen Ziegler, der mit seinem Hund an der Ampelanlage vorbeispaziert, sagt, dass er das spezielle Ampellicht noch nie „genutzt“ habe, da er sowieso meist ohne Handy unterwegs sei. Die Investition der Stadt in das neue Equipment stuft er als „sinnlos“ ein: „Das Geld hätte besser in eine hundefreundlichere Umgebung und in die Verteilung von Kotbeutelspendern gesteckt werden sollen.“ Birgit Hochmann pflichtet ihm da bei: „Ich kenne keinen, der das gut findet. Wenn das überall gemacht wird, sieht es hier bald aus wie in einem Rotlichtviertel.“ Außerdem lerne man doch früh genug, wie man sich im Straßenverkehr zu verhalten habe. Nach ihr sei es nicht zu viel verlangt, die Augen vom Handybildschirm auf die Fußgängerampeln an der gegenüberliegenden Seite zu bewegen. Sie betont: „Ich finde das übertrieben.“