Neusser feiern das chinesische Neujahr
Viele Besucher machten den zweiten China-Tag im Romaneum zu einem Erfolg.
Neuss. Typische Essensdüfte, farbenfrohe chinesische Kleidung, viele gut gelaunte Menschen europäischer und chinesischer Herkunft: Der zweite China-Tag im Romaneum anlässlich des chinesischen Neujahrsfestes am 16. Februar war ein voller Erfolg. Die chinesische Kultur bedeutet mehr als Lampions und Drachen aus Jade — dafür hatten in eindrucksvoller Weise die Deutsch-Chinesische Gesellschaft Neuss (DCGN)in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule und unterstützt vom städtischen Amt für Wirtschaftsförderung gesorgt. „Entdecken Sie den Markt der Möglichkeiten“, forderte der DCGN-Vorsitzende Ludger Baten die Besucher auf. Bürgermeister Reiner Breuer betonte in seiner Begrüßung, dass das Verstehen einer anderen Kultur mit dem Bauch beginne — das sollte sich angesichts der essbaren Köstlichkeiten als wahr erweisen.
Der aus Düsseldorf angereiste chinesische Generalkonsul Haiyang Feng bewertete die Integration seiner Landsleute in Neuss als durchweg positiv: „Sie fühlen sich sehr wohl und die Stadt zeigt Fürsorge“, sagte er und freute sich bereits auf das dritte Neujahrsfest — das wäre laut Bürgermeister Breuer dann schon eine Tradition. Das bunte Kulturprogramm wurde untermauert von diversen Wirtschaftsvorträgen. Für die musikalische Begleitung des Tages sorgten der Kinderchor der Internationalen Schule und der deutsch-chinesische Rheinchor.
Lu Paulenzen hatte 60 Personen in die Geheimnisse der Küche Chinas eingeweiht — und mit ihnen unter anderem Rindfleisch mit schwarzem Pfeffer in gebratenen Nudeln zubereitet. „Das waren super-süße Leute, die sich so sehr für alles Chinesische interessieren“, schwärmte sie. „Essen verbindet die Kulturen — wir haben mit Herz und Leidenschaft zusammen gekocht“, so die seit 17 Jahren in Deutschland lebende Chinesin. Das chinesische Neujahrsfest sei das wichtigste Fest in China — „wie für die Deutschen Weihnachten“, erklärte Paulenzen. Deshalb freute sie sich besonders über das große Interesse — auch an Köstlichkeiten wie Schweineohren in Chili-Öl, die in kleinen Pappbechern plus Holzstäbchen zum Probieren angeboten wurden und reißenden Absatz fanden.
„Die Ohren schmecken sehr speziell“, befand Monika Acél. Auch Bürgermeister Reiner Breuer hatte sich getraut — und das Erlebnis für gut befunden. „Das zu essen, ist auf jeden Fall einfacher als die Sprache zu lernen“, sagte ein Besucher, der gemeinsam mit seiner Frau den chinesischen Sprachkursus getestet hatte.
Großer Andrang herrschte beim Malen mit Tusche. Unter Anleitung von Helmi Müller und Gerda Heuter versuchten sich überwiegend chinesische und ältere deutsche Kinder an einem Bild der Winterpflaumenblüte. Versehen mit einem Glücksstempel durften sie es mit nach Hause nehmen. Wohl fühlte sich auch die gebürtige Chinesin Weiwei Chi, die mit ihrer Familie seit 18 Jahren in Deutschland lebt: „Das Programm gefällt uns gut — vor allem das chinesische Essen.“