Neuss mobilisiert Unterbringungsreserven In der Sekundarschule Gnadental sollen Flüchtlinge untergebracht werden

Neuss · Die Sekundarschule Gnadentaler Allee läuft im Sommer aus. Der letzte Jahrgang bekommt nun neue Nachbarn auf dem Campus. Ab November werden die Turnhalle und einige Klassenräume für Flüchtlinge benötigt.

Mit Millionen Euro wurde die Sekundarschule erweitert und modernisiert. Dabei erhielt sie auch eine Mensa, die aber nur noch von den wenigen Schülern des letzten Jahrganges benutzt wird. Die Flüchtlinge erhalten eigene Speiseräume in nicht mehr benutzten Klassenzimmern.

Foto: Stadt Neuss

Steigende Flüchtlingszahlen veranlassen die Stadt, Unterbringungsreserven zu mobilisieren. Dazu gehört auch ein Teil der Sekundarschule an der Gnadentaler Allee. Dort soll ab Montag, 7. November, Platz für gut 70 Flüchtlinge vorgehalten werden, berichtet Holger Lachmann, Beigeordneter für Bürgerservice, Sicherheit und Integration. Das trifft die Schule ebenso wie einige Sportvereine. Und wie lange diese Unterkunft nötig sein wird, könne er nicht abschätzen, so der Beigeordnete. Mit der Belegung einer Turnhalle und insgesamt drei Klassenzimmern ringt sich die Stadt zu einem Schritt durch, den die Verantwortlichen im Rathaus eigentlich vermeiden wollten, seit auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2016 die Turnhalle Allerheiligen zweckentfremdet werden musste. Doch die danach für viel Geld angeschaffte Traglufthalle hat in den Jahren, als sie eingemottet verwahrt wurde, so gelitten, dass sie bei Ankunft der ersten Ukraine-Flüchtlinge nicht reaktiviert werden konnte. Im Sommer wurde deshalb auf die – dann immer abgetaute – Eissporthalle zurückgegriffen, im Spätherbst also wieder auf eine Turnhalle.