Stadt will Bolzplätze verbessern und investiert dafür 270 000 Euro
Vorgesehen sind Sanierungen und neu eingerichtete Bolzplätze.
Neuss. Beim Gang auf den Bolzplatz weht sofort der Geist des ewigen „Icke“ Häßler über das staubige Spielfeld. Der Ex-Nationalspieler wird gerne als letzter echter Straßenfußballer bezeichnet. Auch Zinedine Zidane, die Boateng-Brüder oder Ibrahima Traoré stehen in der Tradition der guten alten Straßenfußballer und Bolzplatz-Helden. Wer in Neuss in ihre Fußstapfen treten möchte, hat es jedoch schwer: Viele Bolzplätze sind marode, Löcher und Unebenheiten oft eine größere Herausforderung als der Gegner. Die Stadt will Abhilfe schaffen — mit einem Konzept zur „Qualifizierung der Bolzplätze“.
Dafür will die Stadt 270 000 Euro in die Hand nehmen, eingebettet ist das Konzept in die sogenannte Spielraumplanung. Der Jugendhilfeausschuss hat das Konzept bereits abgesegnet, Sorgen bereitet der Politik jedoch die zeitnahe Umsetzung. Denn die Bauverwaltung ist bereits gut ausgelastet. Ralf Hörsken, Leiter des Sozial- und Jugenddezernats, stellt sich vor die Kollegen. Aus seinem Bereich gebe es sehr viele Aufträge an die Bauverwaltung — von Kitas über die Schaffung von Raum für Flüchtlinge bis hin zu Spielplätzen. Bei dieser Fülle sei es nicht möglich, alles in der gewünschten Zeit zu schaffen. „Wir haben daher eine Priorisierung der Maßnahmen erstellt“, sagt Hörsken.
Vorgesehen sind Sanierungen, aber auch neu eingerichtete Bolzplätze („Schwerpunktbolzplätze“). Eigentlich sollte bereits in diesem Jahr mit der Umsetzung begonnen werden, nun ist 2017 als Start avisiert. Zunächst stehen Flächen an der Furtherhofstraße, Josef-Wirmer-Straße und Am Leuchtenhof im Konzept. Im Jahr darauf sollen die Bolzwiese an der Johanna-Etienne-Straße und eine Fläche Im Niederfeld folgen, danach sind Maßnahmen in Weißenberg (Leni-Wollenhaupt-Straße), am Südpark sowie in Erfttal und Norf geplant. Zum Teil wird noch nach geeigneten Standorten gesucht.
Das Geld für die Umsetzung des Konzepts steht im Haushalt bereit. Finanzielle Unterstützung gibt es vom Förderverein Nüsser Pänz, der 6000 Euro bei einer Spendenaktion gesammelt hat. Vorsitzender Thomas Kaumanns betonte, dass dieses Geld für die Ausstattung von Bolzplätzen zur Verfügung steht. Wichtig sei jedoch, dass die Bolzplatz-Qualifizierung nicht der Aufwertung von Spielplätzen im Wege steht. Im Jugendhilfeausschuss soll es laufenden Bericht zum Stand geben. Das sicherte Ralf Hörsken zu.