Juli-Zahlen Mehr Arbeitslose im Ennepe-Ruhr-Kreis
EN-Kreis · Die Zahl stieg um 367 oder 3,0 Prozent auf jetzt 12 616.
Auf dem Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis machte sich die Hauptferienzeit im Juli deutlich bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 367 oder 3,0 Prozent auf jetzt 12 616. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,2 Punkte auf 7,2 Prozent. Vor genau einem Jahr waren es 327 Arbeitslose weniger, die Quote zeigte damals 7,1 Prozent.
„Die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung zeigt zunächst das typische Bild im Ferienmonat Juli. Bemerkenswert ist aber die große Dynamik am Arbeitsmarkt. Sie steht im Kontrast zu den vergangenen Monaten mit eher schwacher Bewegung“, so Christiane Wirth Forsberg, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Hagen. „Weiterhin kommen einige Ausbildungsabsolventen auf den Arbeitsmarkt. Diese Jüngeren werden nach der Sommerpause besonders profitieren, denn der Markt sucht ausgebildete Fachkräfte. Überhaupt hat die aktuelle Kräftenachfrage zuletzt vor den Ferien überrascht. Für den August ist meine Einschätzung wegen der Urlaubszeit aber eher noch verhalten.“
Die beiden Rechtskreise entwickelten sich im Juli ähnlich. 3892 Arbeitslose waren Kunden der Arbeitsagentur (151 oder 4,0 Prozent mehr als im Vormonat), 8724 wurden durch das Jobcenter EN betreut (216 oder 2,5 Prozent mehr). Die Tendenzen für die Zielgruppen waren ebenfalls tendenziell einheitlich. Bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren war es ein erwarteter Anstieg um 60 oder 5,4 Prozent auf 1179. Die Älteren über 50 Jahren hatten ein Plus von 108 oder 2,6 Prozent auf 4282. Die Arbeitslosigkeit von Ausländern nahm um 157 oder 3,4 Prozent auf 4745 zu. Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung stieg um 25 oder 2,7 Prozent auf 938.
Die bedeutsame Zahl der Langzeitarbeitslosen erhöhte sich um 93 oder 1,8 Prozent auf 5386. Damit waren es Ende Juli 383 oder 7,7 Prozent mehr als vor genau einem Jahr, womit der ungünstige Vorjahresvergleich weiter abgenommen hat.
Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen stieg um 47 oder 2,5 Prozent auf 1936, in Relation zum Vorjahresmonat um 30 oder 1,6 Prozent. Aktuell sind 60,1 Prozent aller Arbeitsstellen für Fachkräfte auf dem Niveau der dualen Ausbildung gemeldet, für Helfer hingegen nur 24,9 Prozent.
Zahlen in Sprockhövel und Schwelm leicht gestiegen
Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich innerhalb des Kreises einheitlich steigend, aber unterschiedlich ausgeprägt. In Sprockhövel stieg die Zahl der Arbeitslosen um 24 auf 513 und in Schwelm von 26 auf 1539.
„Sommerdelle mit ungewöhnlichen Details – so könnte man die aktuelle Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt etwas salopp bezeichnen. Steigende Arbeitslosigkeit, mehr Bewegung und eine kurzfristig leicht belebte Kräftenachfrage, obwohl die Sommermonate häufig für Betriebsferien genutzt und Neueinstellungen in den frühen Herbst verschoben werden. Dazu noch eine erfreulich niedrige angezeigte Kurzarbeit“, so Wirth Forsberg. „Absolut saisontypisch ist aber der Effekt, dass viele junge Menschen ihre Ausbildung beenden und dann übergangsweise in der Statistik auftauchen, sofern sie keinen Anschlussarbeitsvertrag haben. Wir werden Lösungen für sie finden“. Die Agentur für Arbeit setze immer mehr auf digitale Dienstleistungen: „Heute kann man ohne Weiteres im Urlaub am Strand unsere eServices aufrufen und nahezu unser gesamtes Dienstleistungsangebot bequem digital nutzen.“ Red