Denkmalschutz Wohnhaus in Solingen existiert seit 300 Jahren

Solingen · Ein Haus voller Geschichte. In dem Gebäude der Eheleute Enste gibt es zahlreiche historische Artefakte.

Doris und Hans-Joachim Enste zeigen ein Foto von Großvater Ferdinand-Otto Meulmann.

Foto: Christian Beier

Geschichtsinteressierte finden im Haus von Doris und Hans-Joachim Enste viel „Futter“. Tafeln mit unzähligen Fotos, die die verschiedenen Umbauten dokumentieren, die in den letzten 40 Jahren vorgenommen wurden. Da ist die Kauf-Urkunde des 300 Jahre alten Hauses, als der Großvater von Doris, Ferdinand-Otto Meulmann, das Objekt erwarb, dazu historische Bilder, Haus- und Flur-Pläne, eine Familienchronik und darüber hinaus viel Material, das sich mit Burg beschäftigt. Auch Fotos des Hochwassers im Jahr 2021 sind dabei. „Die schlimmste Überflutung, die wir hier je hatten, und wir hatten schon viele“, sagt Doris Enste. 2020 war es genau 100 Jahre her, seit ihr Opa als junger Elektriker aus Wuppertal das Haus auf der Wupperinsel erworben hatte, erzählt Doris Enste. „Für uns war das im ersten harten Corona-Lockdown wie ein Wink mit dem Zaunpfahl, uns ausführlich auf die Spur mit der Familiengeschichte in diesem Haus zu setzen.“ Selbst Jahrgang 1948, hat Doris Enste ihr ganzes Leben hier gewohnt. Als Kind lebte sie mit ihren älteren Geschwistern, mit Großeltern und Eltern unter einem Dach, später, ab 1972, mit Mann und ihren eigenen drei Kindern im Haus am Schlossberg, zu dem viel Garten und auch ein großes Waldstück gehören. In all den Jahren gab es mehrere Umbauten und Sanierungen. Vieles habe ihr Mann, von Beruf Architekt, selbst gemacht, erzählt Doris Enste. „Aber er kannte auch seine Grenzen und konnte als Fachmann gut die jeweilige Bauleitung übernehmen und dafür sorgen, dass jeweils alles fachmännisch und sorgfältig erledigt wurde.“ Der vorhandene Platz auf insgesamt drei Etagen plus Dachboden und Keller sei immer auf die jeweilige Personenzahl im Haus und deren Bedürfnisse angepasst worden. „Zwischenzeitlich hatten wir meinen alten Großvater in der Familie und waren sechsköpfig.“ Mit Lust und Liebe hat das Ehepaar Enste das Fotomaterial gesichtet und zu Collagen und Bilder-Dokus zusammengefasst. Spürbar hat dabei besonders Doris Enste Blut geleckt und sich in die Vergangenheit eingegraben. „Ich habe zum Beispiel im Internet oder in Fachzeitschriften Querverbindungen verfolgt, für die ich Impulse in den Unterlagen entdeckt habe“, berichtet sie. Auch Nachbarn hätten mitunter Informationen und Tipps beigesteuert und so habe sich peu à peu das Bild erweitert.