Nationalsozialismus Zeitzeugin regt in Solingen Debattenkultur an

Solingen · Ruth Weiss erlebte den Antisemitismus zur NS-Zeit. In Gräfrath sprach die 98-Jährige über ihr bewegtes Leben.

Ruth Weiss (links) zu Gast im Zentrum für verfolgte Künste: Hier wurde sie, umrahmt von Musik des Ensembles Echospore, von der Förderkreis-Vorsitzenden Sylvia Löhrmann interviewt.

Foto: Christian Beier

Zeitzeugin Ruth Weiss hat im Zentrum für verfolgte Künste in Gräfrath gesprochen. Das Gespräch endete mit einem feinen Dreh. Interviewerin Sylvia Löhrmann fragte ihren 1924 in Fürth geborenen Gast zum Schluss nach einem letzten Rat: „Was wollen Sie uns mitgeben?“ Sie rege zu Debatten und Austausch an, erzählte Weiss – und man habe ihr gesagt, „dass das nicht Sitte sei“ in Schulen in Deutschland: „Stimmt das?“ Und schon hatten die zahlreichen, daraufhin murmelnden Anwesenden einen konkreten Ansatz zum Nachdenken.