Die Sprockhöveler Band „Honeyclub“ will eine breitere Masse für ihren Rock ’n’ Roll begeistern „Ein Lebensgefühl vermitteln“

Sprockhövel. · Rock’n’ Roll ist nicht gerade die meist gehörte Musik heutzutage. Andere dominieren die Charts. Hip-Hop und Elektro zum Beispiel. Schon bekanntere Bands im Rock ‘n’ Roll der Gegenwart kennen eher nur Insider der Szene.

Feety Joe (Schlagzeuger), Lou (Sänger und Gittarist) und Bo J. A. (Bassist) (v.l.) wollen eine Community aufbauen.

Foto: Honeyclub

Drei junge Sprockhöveler haben es sich dennoch zur Aufgabe gemacht, mit ihrem Verständnis von Rock ’n’ Roll eine breite Masse an Hörern zu gewinnen.

„Honeyclub“ nennen die drei Musiker ihre Band. Was das bedeutet, erklärt Sänger und Gitarrist G. Lou: „Wir verstehen uns nicht nur als Band, sondern auch als Club für unsere Community“, berichtet der Frontmann, der mit bürgerlichem Namen Lukas Schwermann heißt. Man will ein Lebensgefühl vermitteln. „Und jeder, dem es gefällt, ist dabei willkommen“, betont Schwermann.

Schon die neuen Follower der Instagram-Seite der Band werden mit dem Satz „Welcome to the Club“ begrüßt. Zentral sei für das, was „Honeyclub“ ist, aber vor allem die englische Sprache, so Schwermann. Schließlich sei es die Sprache, mit der sich viele Menschen auf der Welt austauschen können. So wurden alle Songtexte in Englisch gesungen. Die Homepage ist in englischer Sprache gestaltet, die Beiträge in den sozialen Medien ebenfalls.

Lukas Schwermanns Bandkollegen sind Feety Joe (Jonas Klein) am Schlagzeug und Bo J. A. (Alexander Böhmer) als Bassist. Zusammen Musik gemacht haben die drei schon lange, erzählt Schwermann, sie kannten sich schon zu Schulzeiten und machen bereits seit sechs Jahren gemeinsam Musik, waren lange als Coverband auf Veranstaltungen im Einsatz.

„Klar haben wir einen Bezug zur Stadt Sprockhövel, hier proben wir“, sagt Schwermann. Mitten auf dem Land haben sie dafür einen Bauernhof zur Verfügung gestellt bekommen. Trotzdem findet er, dass es zu dem Konzept des „Honeyclubs“ nicht passt in einen zu großen Lokalpatriotismus zu verfallen, da das dem globalen Ansatz nicht gerecht werden würde.

In diesem Jahr gab es für „Honeyclub“ gleich zwei besondere Ereignisse. Zum einen veröffentlichte das Trio seine erste EP. Unter dem Titel „Chemistry Baby“ lässt sich diese auch auf Streamingdiensten wie Spotify abrufen.

Als Spitzenband beim Wettbewerb „Ruhrcomer“ ausgezeichnet

Außerdem wurde die Gruppe beim Wettbewerb „Ruhrcomer“ als Spitzenband des Ruhrgebiets ausgezeichnet. Bei diesem Wettstreit traten Bands aus dem studentischen Umfeld gegeneinander an, sagt Schwermann. Die Teilnahmebedingung: „Ein oder mehrere Mitglieder der Band studieren in Dortmund, Bochum oder Duisburg/Essen“, ergänzt er. Da Schwermann und Böhmer aktuell ein Studium an einer dieser Universitäten absolvieren, war das kein Problem. Gegen Gruppen aus allen Genres, setzten sich die drei in allen Runden des Wettbewerbs durch. Obwohl das Ganze coronabedingt nur online gestreamt wurde, freuten sie sich sehr über den Sieg, so Schwermann.

Aber ihre Musik ist kein klassischer Rock ’n’ Roll, ergänzt der Sänger der Band. „Honeyclub“ mischt Elemente aus verschiedenen modernen Strömungen und arbeitet sie in die eigene Musik mit ein. „Autotune wäre nur ein Beispiel“, sagt Schwermann. Viele Künstler des Rock ’n’ Roll-Genres nutzen diesen gar nicht bis kaum. Die künstliche Bearbeitung der Stimmen, die besonders im Hip Hop der letzten Jahren Verwendung fand, wird in die Songs der Band ebenfalls eingearbeitet.

„Ich höre mir zudem ja ebenso aus verschiedenen Genres Songs an“, sagt Schwermann. Seine Lieblingskünstler bleiben aber Klassiker. „The Beatles“ oder „The Rolling Stones“, nennt er unter anderem als seine Favoriten.

Der moderne Rock ’n’ Roll soll aber bald auch tauglich für die Pop-Musik werden, wünscht sich die Band. „Irgendwann wollen wir schließlich mal von der Musik leben können“, erklärt Lukas Schwermann.

Im November tritt die Band zunächst einmal auf einer weiteren Online-Veranstaltung in Dortmund auf. „Vielleicht kommt noch der ein oder andere private Auftritt dazu“, sagt Schwermann. Man hofft zudem, dass größere Veranstaltungen, auch vor Publikum, im kommenden Sommer wieder möglich sind.