Die Bezirksregierung Arnsberg erbt im Jahr 2012 mehr als 1,2 Millionen Euro
Wenn Nachkommen fehlen, erbt der Staat Geld und Immobilien.
EN-Kreis. Nie zuvor hat der Staat im Regierungsbezirk Arnsberg so oft geerbt wie im ablaufenden Kalenderjahr. Gut 300 Fälle wurden der Bezirksregierung 2012 von den Amtsgerichten zugeleitet, davon sieben aus Hattingen, drei aus Witten und zwei aus Schwelm. 2001 waren es insgesamt noch 96 Erbschaften, die der Staat im hiesigen Regierungsbezirk machte. 2010 wurden 181, 2011 dann 246 Erbfälle registriert.
Als Grund für diese Entwicklung sieht die Bezirksregierung die zunehmende Zahl älterer Menschen, für deren Vermögenswerte keine Erben vorhanden sind. Zudem stieg die Zahl der Menschen, die ein Erbe ausschlagen, weil es mit Schulden belastet ist. Auch in solchen Situationen erbt der Staat — und muss vom Erlös dann die Gläubiger bedienen. So standen in den letzten Jahren auch ein Ferienhaus in Spanien, ein Appartement in Frankreich und ein Schiff in Portugal auf der Liste.
Bei einigen geerbten Objekten ist die Vermarktung schwierig, weil es sich um sogenannte Schrottimmobilien handelt. Auch für sie gilt: Die Verkehrssicherungspflicht liegt bei der Bezirksregierung — samt der „Gefahrenabwehr“ (z. B. bei Wasserrohrbrüchen oder Unwettern), und im Winter muss die Streu- und Schneeräumpflicht sichergestellt werden.
Die Bilanz des Fiskus in puncto Erbschaft fiel trotz des Aufwands zumindest im Regierungsbezirk Arnsberg zuletzt positiv aus: Im Jahr 2012 wird das Land hier schon deshalb ein Plus machen, weil die Bezirksregierung Anfang des Jahres eine Geldsumme in Höhe von 1,2 Millionen Euro verbuchen konnte. Trotz zweijähriger Recherche waren keine Angehörigen als mögliche Erben ermittelt worden. Red