Von Mikis Theodorakis heißt es, dass er die griechische Seele in die Sprache der Musik übersetzen konnte. Und die erfüllte am Sonntagnachmittag nicht nur die Räume der evangelischen Kirche in Herzkamp, sondern auch die Herzen des rund 200 Besucher großen Publikums. Dieses folgte der Hommage an den am 2. September 2021 verstorbenen Komponisten und Dirigenten aufmerksam und mit viel Empathie. Mit Theodorakis verstarb im Alter von 96 Jahren nicht nur ein großer Künstler, der rund 1000 musikalische Werke schuf, sondern ein Schriftsteller, Politiker und humanistisch geprägter Mensch, der Zeit seines Lebens eine Symbolfigur des Widerstandes gegen jede Form von Faschismus wurde. Ungebeugt überstand er als junger Mann Einkerkerung, Folter und Verfolgung der Nazis ebenso wie später die Repressalien der griechischen Militärdiktatur 1967 bis 1974, durfte aber auf internationalen Druck ausreisen und lebte bis 1974 im Pariser Exil.