Mathilde-Anneke-Schule will sich neu organisieren
Zum Schuljahr 2015/16 plant die Hauptschule, jahrgangsübergreifende Klassen einzuführen.
Niedersprockhövel. Die Mathilde-Anneke-Hauptschule hat sich mit ihrer erfolgreichen Arbeit über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Jetzt möchte sich die Schule ganz neu organisieren und könnte damit zum Präzedenzfall werden. Zum Schuljahr 2015/16 möchte die Schule im Rahmen einer längstens sechs Schuljahre umfassenden Erprobung jahrgangsübergreifende Klassen einführen.
Möglich wird die Veränderung durch einen Erlass des Landes-Schulministeriums, der mehr Freiräume für innovative schulische Modelle schafft. Konkret bedeutet das Konzept, dass die im kommenden Sommer eingeschulten Fünftklässler mit den Sechstklässlern zusammen unterrichtet werden. Ein Jahr später kommen die neuen Fünfer dazu.
Jeweils drei Jahrgangsstufen - die Klassen fünf, sechs und sieben sowie die Klassen acht, neuen und zehn - sollen nach dem Konzept zusammengefasst werden. „Wir haben viele Schüler mit besonderem Förderungsbedarf. Teilweise kommen Kinder völlig ohne Deutschkenntnisse zu uns”, berichtete Schulleiterin Christiane Albrecht dem Schulausschuss. Andere Schüler können ganz oder teilweise Anforderungen höherer Bildungsgänge erfüllen.
Diese unterschiedlichen Lernvoraussetzungen sollen durch die jahrgangsübergreifenden Gruppen ausgeglichen werden. Wie die dem Ausschuss vorgelegten schriftlichen Erläuterungen ergeben, sollen die Kinder in den Gruppen Wissen untereinander weitergeben und es soll für die Schüler leichter werden, einen individuellen, schnelleren oder langsameren Lernweg zu gehen.
Angeregt wurde die Umwandlung des pädagogischen Konzeptes durch das Kennenlernen einer Schule in Bremerhaven. Nach entsprechenden internen Beschlüssen unter anderem der Schulkonferenz wurde der formelle Antrag auf Genehmigung des Konzeptes bereits bei der Schulentwicklungskonferenz des Landes eingereicht.
Eine Entscheidung, ob die Sprockhöveler Hauptschule ihr Konzept ändern darf, wird im November erwartet und könnte wegweisend für Anträge anderer Hauptschulen in Nordrhein-Westfalen sein. „Dann ist noch genug Zeit, sich auf die Umsetzung vorzubereiten”, sagte Christiane Albrecht im Ausschuss, der die Pläne lediglich zur Kenntnis nehmen musste, da es sich formal nur um eine innere Angelegenheit der Schule handelt.
Aus Sicht der Stadtverwaltung kann die Schule mit der Umstellung die Qualität der pädagogischen Arbeit steigern.