Neue Revierleiterin: Herrin über 1300 Hektar Wald
Miriam Herber ist neue Revierleiterin im Bezirk Ennepe-Ruhr.
Sprockhövel. Es gibt Dinge, die sind unvermeidlich. Bei Miriam Herber war es wohl unvermeidlich, dass sie Försterin werden würde. „Ich war schon als kleines Kind mit meinem Vater im Wald unterwegs. Er ist auch Jäger und Förster.“ Heute hat Miriam Herber ihr eigenes Waldgebiet.
1300 Hektar (ein Hektar entspricht 10 000 Quadratmetern) ist es groß und umfasst Flächen in Sprockhövel, Hattingen, im Ennepe-Ruhr-Kreis, in Mülheim an der Ruhr und im Essener Süden. Damit hat sich für die 28-Jährige ein Traum erfüllt. „Ich wollte das schon immer machen.“
Das Besondere an ihrem Job: Jeder Tag ist anders. Je nach Jahreszeit fallen verschiedene Aufgaben an. Im Winter steht die Holzernte an, im Frühjahr wird angepflanzt, im Sommer sind es Wegebauarbeiten oder Naturschutzprojekte, im Herbst spielt die Jagd eine Rolle. „Und dann kommt die Arbeit am Schreibtisch hinzu, der administrative Aufwand ist nicht zu unterschätzen.“
Ihre Hauptaufgabe besteht darin, zu bestimmen, welche Bäume im Wald bleiben können und welche entnommen werden müssen, um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten. Regelmäßige Kontrollen in den insgesamt 30 Einzelflächen ihres Reviers sind unumgänglich.
Ziel ist es, einen naturnahen, artenreichen und stabilen Mischwald zu entwickeln, der langfristig gegen Klimawandel, Sturm und Insektenfraß stabil ist. Dass sie überwiegend mit Männern zusammenarbeitet, stört sie nicht. „Als ich klein war, waren Försterinnen die Ausnahme. Aber in meiner Ausbildung lag der Frauenanteil schon bei 30 Prozent.“
Immer an ihrer Seite ist Hündin Ida. Mit ihren sieben Monaten ist sie noch in der Ausbildung und besucht die Jagdhundeschule. „Dort wird geschaut, welche Anlagen sie hat und wozu sie geeignet ist“. Besonders gerne nehmen beide Aufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit wahr.
„Ich möchte durch meine Arbeit die Werte des Waldes vermitteln“, sagt Herber und verweist auf die Waldjugendspiele, die sie in Sprockhövel mit Förster Thomas Jansen anbietet. Neben diesen Terminen gibt es hin und wieder auch unerfreuliche Begegnungen mit anderen Waldbesuchern. „Geocaching ist ein schwieriges Thema.
Da kommt es vor, dass die Menschen in Naturschutzgebieten unterwegs sind, in denen sie eigentlich nichts zu suchen haben.“ Gleiches gelte für Mountainbiker — „da müssen wir als Förster mit den Menschen gemeinsame Lösungen finden.“