Herr Sander, wie bewerten Sie Ihre Eindrücke zu Olympia 2022 in Peking – aus sportlicher und aus persönlicher Sicht?
Olympia-Bericht Olympia-Teilnehmer Andreas Sander berichtet: Gut präparierte Pisten und beschränkte Bewegungsfreiheit
Ennepetal · Skirennläufer Andreas Sander aus Ennepetal erzählt von seinen Erlebnissen bei Olympia in China.
Der aus Ennepetal stammende Skirennläufer Andreas Sander ist mit gemischten Gefühlen von den Olympischen Winterspielen in Peking zurückgekehrt. Beim Super-G erreichte er einen achten Platz, in der Abfahrt landete er auf dem 17. Platz. Die WZ unterhielt sich mit ihm.
Andreas Sander: Sportlich gesehen war es extrem positiv. Die Wettkampfstätten waren extrem gut präpariert und auch anspruchsvoll. Für uns Sportler waren es extrem kurze Wege und alles sehr gut organisiert. Da muss man den Ausrichter wirklich loben. Aus persönlicher Sicht ist es etwas schade, dass ich nicht ganz meine Bestform abrufen konnte.
Wie lange waren Sie selbst vor Ort, wie viel haben Sie jenseits der Wettkampfstätten und Wettbewerbe von Land und Leuten mitbekommen?
Sander: Ich war mit meinem Team insgesamt zwei Wochen vor Ort. Wir konnten schon die Woche vor unseren Wettkämpfen auf Trainingsstrecken trainieren. Jenseits der Wettkampfstätten, dem Olympischen Dorf und dem Flughafen konnte ich leider keine Eindrücke sammeln. Die Personen vor Ort waren aber sehr freundlich und hilfsbereit.
Man hat von menschenunwürdigen Unterkünften und rigorosen Einschränkungen bei der Bewegungsfreiheit gehört. Wie haben Sie die Sicherheitsauflagen wegen Corona zu den Spielen erlebt? Hat sich bei Ihnen ein olympisches Gefühl überhaupt einstellen können?
Sander: Das mit der Bewegungsfreiheit stimmt natürlich, aber darauf war man eingestellt. Das ist bei unseren Weltcuprennen – seit etwa zwei Jahren – nicht viel anders. Die menschenunwürdigen Unterkünfte kann ich allerdings nicht bestätigen – ganz im Gegenteil. Unsere Zimmer waren völlig ausreichend und die Verpflegung war sehr gut.
Peking war die erste Stadt, die sowohl olympische Winter- wie auch Sommerspiele veranstaltet hat. Halten Sie diese Variante für sinnvoll?
Sander: Das wird sicher nicht der Normalfall werden, aber für ein paar Städte ist es wohl realistisch und umsetzbar. Wenn ich da an München denke, könnte das die nächste Stadt werden, der das gelingt. Grundsätzlich würde ich das aber nicht befürworten, wenn das für manche Städte, die nicht die optimalen Voraussetzungen dafür mitbringen, das Ziel ist.
Olympia ist vorbei, nun sind Sie auch schon wieder im Training mit der Mannschaft des Deutschen Skiverbandes. Wie geht die Saison für Sie weiter?
Sander: Ich war mit der Mannschaft diese Woche in San Pellegrino (Italien) beim Training. Am Dienstag fliegen wir nach Norwegen: In Kvitfjell stehen von Freitag bis Sonntag drei Weltcuprennen an. In zwei Wochen findet dann noch das Weltcupfinale in Frankreich statt. Anschließend sind noch die deutschen Meisterschaften.