Bejubelte Inszenierung am Düsseldorfer Schauspielhaus Hamlet im Ukraine-Krieg

Düsseldorf · Eigentlich wollte das Left Band Theatre aus Kiew das Shakespeare-Stück in seinem Heimatland auf die Bühne bringen, dann griff Russland an. Nun zeigt das Ensemble „HA*L*T“ in Düsseldorf – eine Inszenierung ohne die titelgebende Figur.

Eine Szene aus „HA*L*T“ von ­­Tamara ­­Trunova des Left Bank Theatre aus Kiew.

Foto: Arno Declair

Hamlet geht immer. In Kriegs- und Krisenzeiten aber gewinnt das Werk an Wucht und Dringlichkeit. Erzählt das Shakes­pearsche Schauspiel doch von Verrat, von Intrige, Lug und Trug, Mord und Machtkampf. Solche Motive sind quasi Dauerbrenner in der Menschheitsgeschichte, doch immer dann, wenn solche Geister nicht nur im Verborgenen schlummern, sondern geweckt und blutig tätig werden, gerät die Tragödie um den dänischen Prinzen zum Schlüssel einer brutalen Gegenwart.