Alexander Klein hat sich schon lange gewundert. Der Wuppertaler betreibt mit seiner Agentur „pm2am“ sieben Covid19-Testzentren (Wuppertal, je zwei in Solingen und Velbert, Haan und auf Föhr). Täglich gehen 500 und mehr Menschen durch jedes Center, lassen sich schnelltesten und Ihre Daten da. Aber eine Unterschrift müssen sie nicht leisten. Und wenn Klein ein Mal im Monat über eine Internetplattform mit der Kassenärztlichen Vereinigung gesammelt abrechnet, dann trägt er zwar genau so viele Tests ein, wie er und seine Kompagnons sie durchgeführt haben. Weil aber wegen des Datenschutzes kein Name der Getesteten gemeldet werden und nicht einmal die Beschaffungen der Testkits nachgewiesen werden müssen, könnte Klein auch Tests abrechnen, die es nie gegeben hat. „Die Hürde zum Betrug ist niedrig, das hat mich immer gewundert“, sagt der Wuppertaler. Nachgewiesen von Journalisten haben diese Hürde in Münster zwei Stellen des Betreibers MediCan übersprungen. Und so Gelder unberechtigt kassiert. MediCan betreibt 54 Testzentren in 36 Städten, darunter auch eines in Krefeld.
Erste Betrügereien bekannt geworden Wie das große Schnelltest-Geschäft läuft
Exklusiv | WUPPERTAL · In NRW gibt es rund 9000 Covid19-Testzentren. Pro Test können Betreiber mit dem Bund abrechnen, jetzt werden erste Betrugsfälle bekannt. Ein Wuppertaler Betreiber berichtet, wieso die Hürde zum Betrug nicht hoch ist.
28.05.2021
, 18:54 Uhr