Im Einsatz mit Oberärztin Mona Sleiman aus Wuppertal 700 Menschen sind 2017 in Deutschland an einer Morphinüberdosis gestorben

Wuppertal · Die Ärztin berichtet von ihrem Arbeitsalltag in der Neurologie. Dieses Mal geht es um den Umgang mit starken Schmerzmedikamenten.

Mona Sleiman ist Oberärztin der Neurologie am Agaplesion Bethesda Krankenhaus.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Während einer Dialyse in einer Praxis fiel bei einem Patienten auf, dass er sehr benommen war und mit den Armen zitterte. Zur Abklärung wurde der schläfrige Patient in unsere Notaufnahme übergeleitet und zeigte hier bei der Erstuntersuchung seitengleich enge Pupillen und irregulär auftretende, asymmetrisch verteilte Muskelzuckungen, Myoklonien genannt, in beiden Armen. Der Patient beklagte außerdem chronische Rückenschmerzen, die auf Verschleißerscheinungen im Bereich der Wirbelsäule (sogenanntes „Wirbelsäulen-Syndrom“) zurückzuführen waren. Er wies zudem mehrere Vorerkrankungen auf, hatte unter anderem einen Hirninfarkt erlitten. Beim Blick auf seine lange Medikamentenliste sprang neben einem sehr starken Schmerzmittel ein gerinnungshemmendes Arzneimittel ins Auge.