Kolumne zur WZ-Serie „Wuppertaler Perspektiven“ Alltagsrassismus in Wuppertal: Ein ganz normaler Tag

Serie · Meieli Borowsky über Alltagsrassismus in der Stadt. Sie erzählt von einem vermeintlich normalen Tag, der dennoch unschön endet.

Meieli Borowsky.

Foto: Meieli Borowsky

Ich beginne meinen Tag mit meiner morgendlichen Yoga-Einheit. Danach springe ich unter die Dusche. Ich habe mich heute entschieden, meine Naturlocken zu tragen, sprühe mir Schaumfestiger in die Hände und knete ihn in die Haare ein. Ich bin zufrieden mit meinen Powerlocken. Ich fühle mich schön, stark und selbstbewusst. Ich gehe zur Arbeit. Meine Haare sind direkt Thema: „Oh hast du deine Haare geschnitten?“, „Der neue Schnitt steht dir“, „Irgendwas ist anders, deine Haare?“, „Wow sexy, du siehst heute so wild aus“, „Mir gefallen deine Locken besser“, „Natur?“, „Hast du in die Steckdose gefasst?“, „Ich finde deine Haare geglättet schöner“. Es ist schon spannend, welche ungefragten Meinungen all diese Menschen zu meinen Haaren haben.