Kolumne „Wir sind hier in Deutschland“

Lieber menschlich korrekt als politisch korrekt verhalten, fordert der Wuppertaler.

Yousif Ali betreibt gemeinnützige Arbeit im kurdischen Kulturverein.

Foto: ja/Ali

Vor kurzem hat mir ein guter Freund von einem sehr interessanten Erlebnis erzählt. Er war dualer Student im wirtschaftlichen Bereich und berufstätig bei einer Bank. Bei einer Veranstaltung habe er statt einem oder zwei Brötchen, wie die meisten Arbeitskollegen, fünf Brötchen verzehrt. Man muss dazu sagen, dass er Kraftsport betreibt, dementsprechend ist es logisch, dass er mehr konsumiert als andere. Anscheinend hat sein Essverhalten für großen Aufruhr gesorgt, weshalb er zur Chefetage gerufen wurde. Dort wurde ihm von einer Vorgesetzten mitgeteilt, dass „sein Verhalten überhaupt nicht in Ordnung war, denn wir sind hier nämlich in Deutschland“. Der Knaller kommt noch: „Ich weiß, da wo Sie herkommen, ist das anders. Eure Leute essen immer sehr viel, aber hier macht man das nicht so.“