Sozialdezernent sieht Handlungsbedarf Anilinstraße in Wuppertal: „Wollen denen das Handwerk legen, die solche Wohnungen vermieten“

Elberfeld-West · Stadt, soziale Träger und Polizei wissen um die Zustände an der Anilinstraße - sie kümmern sich um die Menschen dort und verfolgen diejenigen, die deren Nöte ausnutzen.

An der Anilinstraße liegt immer wieder Müll - die AWG hat mit Unrat auf der Straße oder falsch befüllten Tonnen zu tun.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Die Verbindung zu Bayer hat die Straße schon im Namen. In den 1860er Jahren produzierte der heutige Chemiegigant erstmals Anilinfarben. 1879, so heißt es in Wolfgang Stocks Standardwerk „Wuppertaler Straßennamen“, wurde dann die Anilinstraße benannt. Die direkte Nachbarschaft zu Bayer machte vermutlich nie eine besonders begehrte Wohnlage aus der Sackgasse.  In der Facebookgruppe „Historische Bilder aus Wuppertal“ teilten einige Mitglieder allerdings auch glückliche Kindheitserinnerungen, etwa von Schlittenfahrten die Straße hinab. In der Gruppe ist aber auch ein WDR-Bericht aus den 1960er Jahren zu finden, der über die schlimmen Zustände in vier abbruchreifen Häuser berichtet. Die Stadt, heißt es in der Reportage, mauerte die Eingänge zu – Bewohner zogen „schwarz“ ein. Bruchbuden dieser Art, hieß es schon damals, seien schwer zu beseitigen.