Gastbeitrag Badeanstalten und öffentliche Hygiene um 1900

Wuppertal · Der WZ-Gastautor und Historiker Detlef Vonde erzählt von der Badehygiene um 1900 - dort hieß es „Wöchentlich ein Bad!“

Historiker Detlef Vonde.

Foto: hammer/Anette Hammer/Freistil Fotografi

„Jedem Deutschen wöchentlich ein Bad!“ Mit diesem zeittypischen Slogan (ohne Gender) gründete sich 1902 die „Deutsche Gesellschaft für Volksbäder“, eine mitgliederstarke und einflussreiche Lobbygruppe der damals populären Volksbäder-Bewegung. Es handelte sich dabei um den Dachverband von zahllosen Vereinen, die allesamt nur ein Ziel verfolgten: den Bau von Badeanstalten in deutschen Städten zu forcieren. Anders im Wuppertal; denn auch in Sachen „öffentliche Hygiene“ waren die Boomtowns an der Wupper im 19. Jahrhundert anderen Städten weit voraus. Am 19. Juli 1882 war mitten im Stadtzentrum von Barmen eine der ersten kommunalen Badeanstalten überhaupt eröffnet worden. Vier Jahre später zog man in der Nachbarstadt Elberfeld mit dem Bad am Brausenwerth nach: dort, wo zuvor der ehemalige Schlachthof seinen Standort hatte – eine aufschlussreiche Geschichte.