„Begrabt mein Herz in Wuppertal“ Lieber ohne aufgeplatztes Gehirn unterwegs

Wuppertal · Allerheiligen ist ein Feiertag, der Uwe Becker „noch ein Stück weit suspekter ist, als alle anderen christlichen Gedenktage zusammen“. Die Kolumne "Begrabt mein Herz in Wuppertal".

Uwe Becker, 1954 in Wuppertal geboren, ist Chefredakteur des Wuppertaler Satiremagazins Italien und Mitarbeiter des Frankfurter Satiremagazins Titanic. Jeden Mittwoch schreibt er in der WZ.

Foto: Joachim Schmitz

Allerheiligen ist ein Feiertag, der mir persönlich noch ein Stück weit suspekter ist, als alle anderen christlichen Gedenktage zusammen. Gedacht wird an diesem Tag den verherrlichten Gliedern der Kirche, die schon als Heilige zur Vollendung gelangt sind. Ganz früher hat man jedem Heiligen einen eigenen Gedenktag gewidmet, als es dann zu viele wurden, das Jahr hat ja auch nur 365 Tage, dachte man sich, einen Ehrentag für alle festzulegen. Gute Entscheidung, wenn man sich dafür interessiert. Am Abend davor wird Halloween gefeiert, hier machen heute die Geistlichen aber nicht mehr offiziell mit, was sie privat anstellen, darüber möchte ich gerade nicht nachdenken. Jedenfalls, ich spreche hier nur für mich als Kind und meine Ängste, möchte ich keinem irdischen Abgesandten Gottes im Hellen oder im Dunkeln begegnen. In wunderbarer Vorzeit wurde vorwiegend nur in Irland (in der Grafschaft Donegal) Halloween gefeiert (ist gelogen) – egal jetzt. Später von irischen Einwandern dann in den Vereinigten Staaten von Amerika frisch, fromm und fröhlich weiter verbreitet. Als bekennender Boomer weiß ich, zu meiner Zeit, als die Feierlaune stark ausgeprägt war, schwappte Halloween auch zu uns nach Deutschland über.