Am Mittwochabend vor zwei Wochen spricht Bruder Dirk zu seiner Gemeinde: „Möge das Wasser Beyenburg verschonen.“ Der Mönch bemerkt, wie sich einige Zuhörer irritiert anschauen. Es regnet doch nur. Doch Bruder Dirk hat im Dorf kurz vor der Predigt schon erste Eindrücke gesammelt. Der Keller des Landhauses Bilstein war bereits vollgelaufen, das Wasser der Wupper stand fast auf Straßenniveau. Das war um 17.30 Uhr. Nach der Predigt um 19.30 Uhr geht Bruder Dirk runter zum Schützenplatz. „Da kam mir schon das Wasser entgegen“, sagt der Geistliche. Er wundert sich: Die Wupper verschluckt allmählich das untere Beyenburg und es gibt keinen Sirenenalarm, keine Lautsprecherwarnung. Also rennt Bruder Dirk zurück zum Kloster und läutet die Glocke. Spätestens dieser seltene Ton dürfte die Anwohner alarmiert haben, denn die Glocke läutet nur in seltenen Ausnahmefällen. Etwa wenn ein langjähriger Begleiter stirbt.
Beyenburg Bruder Dirk spricht über seine Flut-Erlebnisse: „Im Moment helfen keine frommen Worte“
Beyenburg · Der Mönch berichtet der WZ, wie er die schweren Tage in Beyenburg erlebt hat – und warum die Helfer in Todesgefahr schwebten.
30.07.2021
, 10:30 Uhr