Bei einem Liederabend der Extraklasse begeisterte der österreichische Tenor Daniel Johannsen mit klangschöner, schlanker und höchst modulationsfähiger Stimme sowie mit großer Bühnenpräsenz das Publikum im Mendelssohn-Saal der Historischen Stadthalle. Johannsen präsentierte Franz Schuberts Liedzyklus „Die schöne Müllerin“ nach der Gedichtsammlung von Wilhelm Müller. Das Kleinod des Liedgesangs komponierte Schubert vor fast genau zweihundert Jahren, im Herbst 1823. In den Liedern des ersten erzählenden Opus der Romantik für Singstimme und Klavier geht es um die wechselnden Seelenzustände eines jungen Müllergesellen, der sich in die schöne Tochter seines neuen Arbeitgebers verliebt, die jedoch seine Gefühle nicht erwidert.