Offen gesagt Das Aufblühen des Wuppertaler SV ist ein Licht am Ende des Tunnels

Meinung | Wuppertal · Gerade in diesen für Wuppertal so schwierigen Zeiten kann ein erfolgreicher Fußballverein ein Motor sein. Ein Kommentar.

Der Wuppertaler SV kann seine Fans wieder begeistern.

Foto: Marc Posthaus

Wer hätte das gedacht? Wer hätte nach all den Kapriolen, nach Skandalen und Skandälchen, nach Pleiten, Pech, Pannen und Peinlichkeiten erwartet, dass im Sommer des Jahres 2023 ausgerechnet der Wuppertaler Sportverein das kleine Lichtlein ist, das dieser gebeutelten Stadt leuchtet? Ausgerechnet dem WSV, dem Inbegriff der Unbeständigkeit, gelingt es zunehmend wieder, die Fußballfreunde in Wuppertal hinter sich zu bringen. Wer das Auswärtsspiel bei Alemannia Aachen miterlebt hat, weiß, was das für eine Stadt bedeuten kann. In Aachen eint die Alemannia eine ganze Region, gibt ihr Identität und Emotion. Es ist mit „sensationell“ nicht übertrieben bewertet, wenn zu einem Spiel der Regionalliga mehr als 27 000 Zuschauer in das Stadion am Tivoli kommen. Davon ist der Wuppertaler Sportverein freilich noch weit entfernt. Aber das Pflänzchen wächst. Die Kicker um Kapitän Kevin Pytlik sind nicht mehr weitestgehend allein unterwegs, wenn es zum Auswärtsspiel geht. In den Resten des Parkstadions in Gelsenkirchen machten am Freitag vergangener Woche annähernd 1000 Wuppertaler das Gast- zum Heimspiel – nebst gewünschtem Ergebnis. In Velbert, wo der WSV wegen der Rasensanierung im Stadion Zoo vorübergehend zu Gast ist, spielte das Team von Hüzeyfe Dogan jüngst vor beinahe 3000 Fans gegen die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach – und gewann spektakulär. Die Zwischenbilanz kann sich sehen lassen. Wuppertal steht oben in der Tabelle. Fast sieht es so aus, als sollte der Plan des ehemaligen Beraters Peter Neururer aufgehen und auf die Plätze 3 und 2 in den vergangenen Spielzeiten der Aufstieg in die 3. Liga folgen.