Das integrative Tanztheater spielt mit Farben und Gefühlen

„Ich bin heute ...“ des integrativen Tanzensembles hatte jetzt Premiere.

Das integrative Tanztheater spielt mit Farben und Gefühlen
Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Nervöses Zucken, Maskierte tummeln sich auf der Bühne und bringen die Zuschauer zum Nachdenken - „ich bin heute... nervös“ gibt Natalie wenig später die Erklärung zur Szene. Das bunte Ensemble des integrativen Tanztheaters (ITT) überzeugte bei der Premiere des neuen Stückes „Ich bin heute...“ im Haus der Jugend in Barmen. Es zeigte sich gewohnt sensibel und kraftvoll in den zehn Szenen, die den unterschiedlichen Gefühlen den nötigen Raum zur Entfaltung ließen.

Gefühle wie Glücklichsein, Trauer oder Angst wurden von den Tänzern mit und ohne Handicap in persönlichen Bildern dargestellt. Dabei soll das Gefühlsbild in den Szenen durch die Choreografie und die Musik von Dennis Möbius verstärkt und verdeutlicht werden. Das Stück, das in Anlehnung an das Buch von Mies van Hout entstanden ist, soll zeigen, wie wichtig es ist, Gefühle zu spüren und mitzuteilen.

Schulklassen verschiedener Institutionen aus der Region, wie etwa des Troxler-Hauses, der Hephata-Stiftung oder Schüler des Berufskollegs am Kothen, die Kostüme aus Recycle-Materialien für die Ensemblemitglieder geschneidert hatten, waren beeindruckt und fasziniert. „Wir hatten sehr positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Menschen mit Behinderung, und es hat Spaß gemacht, zu sehen, wie sie sich freuen“, sagt Pauline (19) vom Berufskolleg.

Tänzerin Kathrin (21) erzählt, was ihr das Tanzen bedeutet: „Es macht mich glücklich und schenkt mir Zuversicht und Selbstvertrauen, dass auch ich etwas leisten kann.“ Nina (21) ist seit vier Jahren im Ensemble: „Es ist für mich eine Bereicherung, dabei zu sein, denn man kann beim Tanzen vieles verarbeiten. Hier hatte ich meinen ersten Kontakt mit Menschen mit Behinderung, der mich nachdrücklich geprägt hat.“

Auch Freddy (27) strahlt nach seinem Auftritt: „Mutig sein hat mir viel Spaß gemacht, und beim Tanzen kann ich loslassen. Alle sind hier sehr lieb.“ Lena (16) mag die Musik: „Beim Tanzen kann ich Gefühle zeigen. Ich bin neu dabei und werde immer mutiger.“

Es gibt rosafarbene oder türkisfarbene Kostüme oder tiefschwarze, bei denen man die Schwermut spüren kann. Zum Finaletanzen tanzen alle 27 Ensemblemitglieder ausgelassen und bekommen einen kräftigen Applaus für ihre großartige Aufführung.