Kommentar Der Kita-Kollaps in Wuppertal geht uns alle an

Interview | Wuppertal · Über viele Jahre wurde es versäumt, den Beruf der Erzieher attraktiver zu machen. Ist es jetzt zu spät, den Zusammenbruch des Systems aufzuhalten?

WZ-Redakteurin Alina Komorek

Foto: Anna Schwartz/ANNA SCHWARTZ

Wir haben ein Problem. Nicht nur diejenigen unter uns, die Kinder haben. Auch alle anderen. Denn wenn das Kita-System kurz vor dem Kollaps steht, betrifft das nicht nur Familien, die sich nach Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder umschauen müssen. Es ist auch nicht nur die Spitze des Eisbergs, unter der sich eine Menge brüchiger Systemstellen verbergen. An dem Personalmangel in Kitas (sowie in anderen Einrichtungen im sozialen Bereich) wird ganz deutlich, worauf viele Menschen den Schwerpunkt legen – nämlich auf das gute Geld. Allein dass es eine Neuerung ist, dass man auf dem Weg zur Erzieherin oder zum Erzieher in der Ausbildung Geld verdienen kann, während das in anderen Berufen gang und gäbe ist, weist auf die geringe Wertschätzung hin, die dem Beruf entgegengebracht wird.