Das Wort „Park“ ist untrennbar mit gewissen Assoziation verbunden. Die meisten Menschen sehen vor dem inneren Auge Wiesen, Bäume und Bänke. Die wenigsten denken wohl an Asphalt. Der Wupperpark Ost kann in seinem aktuellen Baufortschritt nicht mehr verhehlen, dass er eigentlich eine Mogelpackung ist. Ja, der Platz erhält noch zusätzliche Bäume und der Asphalt wird heller, aber der Boden bleibt größtenteils versiegelt und echte Rasenflächen werden die Wuppertaler vergeblich suchen. Das ist insofern bemerkenswert, weil es im Architektenwettbewerb durchaus Entwürfe gegeben hatte, die den „Park“ als „Park“ verstanden haben. Grün, mit vielen Sitzflächen und einem hohen Maß an Aufenthaltsqualität. Der Eindruck lässt sich nicht abschütteln, dass der Wupperpark Ost - obwohl er mitten ins Herz Elberfelds gebaut wurde - gar nicht als lebendiges Element gedacht wurde. Warum? Wohl weil es die Angst davor gibt, dass auf dem Gelände am Ende vor allem diejenigen ihre Freizeit verbringen, die am meisten davon haben. So eine Stadtplanung erzeugt aber selbsterfüllende Prophezeiungen. Wer Betonwüsten baut, die wenig Aufenthaltsqualität erzeugen, plant Räume ohne soziale Kontrolle. In diesem Vakuum wird zwangsläufig die Drogenszene dominieren. Was bleibt unterm Strich? Ironischerweise nicht mehr als „Wuppertal Marketing“.
Kommentar Der Wupperpark Ost: Unter Strich bleibt nur (Wuppertal) Marketing
Wuppertal · Der Wupperpark Ost ist ein Asphalt-Park. Wurde die Verweilqualität absichtlich niedrig gehalten? Das wäre verquere Stadtplanung, findet WZ-Redakteur Daniel Neukirchen.
21.09.2021
, 06:00 Uhr