Wahrlich, es ist nicht sehr viel Gutes an Corona. Aber das Wenige darf deshalb nicht auch aus dem Blickpunkt geraten. Nie beispielsweise hatten Eltern mehr Gelegenheit, sich mit der Bildung ihrer Kinder zu beschäftigen. Und zwar in Echtzeit. Mobiltelefone, Computer und Tablets sind zu Klassenzimmern geworden, und der Unterricht wird - wenn er denn stattfindet - in jeden Winkel einer Wohnung übertragen. Das gibt Müttern und Vätern Gelegenheit, teilzunehmen, zuzuhören und zu erfahren, wie engagiert der Nachwuchs, aber auch die Lehrerschaft digital zueinander finden. Die Entwicklung ist atemberaubend, selbst in Wuppertal, wo sich das Schulverwaltungsamt in den vergangenen Jahren sicher um vieles gekümmert hat, nur nicht um die digitale Ausstattung der Schulgebäude, für die es zuständig ist. Die vor etwa fünf Jahren mit großer Hoffnung verbundene Reorganisation der Dezernate im Wuppertaler Rathaus hat sich nicht nur in Bildungsfragen bedauerlicherweise als großer Flop herausgestellt. Darunter leiden heute Tausende von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrern, zumal es gleichzeitig auch nicht gelungen ist, die Zahl der Kinderbetreuungsplätze in einem Maße auszubauen, das einer deutschen Großstadt würdig ist. Schule zu Hause, Arbeit zu Hause, Kinderbetreuung zu Hause - und all das mit einer technischen Ausstattung, über die sich beispielsweise in Estland jedes Dorf schlapplacht.
Kommentar Mit vereinten Kräften
Nie hatten Eltern mehr Gelegenheit, sich mit der Bildung ihrer Kinder zu beschäftigen. Und zwar in Echtzeit.
23.01.2021
, 08:00 Uhr