Der Unterschied ist auf den ersten Blick nicht feststellbar. „Aber Sie können es fühlen“, sagt Stadtarchivarin Sarah Baldy mit Blick auf die restaurierte Einwohnerkartei mit Namen von 1882 bis 1929. Unter dem technischen Namen „Entsäuerung“ wurde das Papier der Akten so behandelt, dass es noch lange Jahre erhalten bleiben kann. „Ein Blick durch das Mikroskop verdeutlicht den Unterschied zwischen Alt und Neu“ verrät Mitarbeiter Matthias Beil. Im Stadtarchiv ist man über den neuesten Fortschritt froh und erleichtert. „Das war unser allerwichtigstes Anliegen“, sagt Leiterin Viola Meike. Zur Arbeit des Remscheider Stadtarchivs an der Hastener Straße gehört im großen Umfang die Familienforschung sowie die Erbenermittlung. Die Mitarbeiter greifen dazu in den meisten Fällen auf die sogenannte ältere Remscheider Einwohnermeldekartei zurück. Dieses Verzeichnis ist in 394 Kartons untergebracht. In dem alten Papier ist Säure enthalten, die das Material langsam zersetzt. Zusätzlich hat das Papier durch die regelmäßige und häufige Nutzung gelitten. Eine Modernisierung tat not und war bereits vor Jahren auf der Agenda des Stadtarchivs. Das Papier sollte entsäuert und das Archiv anschließend digitalisiert werden. „Uns war von Anfang an klar“, so berichtet Viola Meike, „dass der Kostenaufwand für dieses Projekt erheblich sein würde, so erheblich, dass wir die Kosten niemals hätten aufbringen können. Also galt es, Förderer zu finden.“ Erfolgreich.
Papierlos Über drei Tonnen Akten: Remscheids Stadtarchiv wird digitaler
Remscheid · Im Stadtarchiv ist man über den neuesten Fortschritt froh und erleichtert.
25.11.2022
, 12:00 Uhr