Fotos Einsatz gegen Schleuserbande in Wuppertal
Der Bundespolizei ist am Dienstagmorgen ein Schlag gegen Menschenhändler gelungen. Mehr als 200 Einsatzkräfte durchsuchten bundesweit 40 Objekte - der Großteil davon im Bergischen Land, 23 allein in Wuppertal. Der mutmaßliche Kopf der Schleuserbande, ein 48-jähriger Deutsch-Libanese, wurde am frühen Morgen in seiner Wohnung in Wuppertal-Vohwinkel festgenommen.
Die Bundespolizei hatte gut ein Jahr vorab ermittelt. Die Bande — „ein echtes Netzwerk“, so ein Polizeisprecher — soll mehr als 250 Personen über die Balkanroute illegal nach Deutschland geschleust haben. Vornehmlich wurden die Menschen in Wohnmobilen über die deutsch-österreichische Grenze gebracht und dort einfach ausgesetzt. Die Flüchtlinge aus Syrien hätten dafür, so die Ermittler, zwischen 800 und 1500 Euro bezahlt. Zu der Schleuserbande sollen gut 50 Täter gehören, unter anderem Deutsch-Libanesen und Kuwaiter. Zu weiteren Festnahmen konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.
Der Einsatz verlief zeitgleich am Dienstagmorgen. Auch GSG 9-Kräfte waren beteiligt, da, so ein Sprecher, davon ausgegangen werden musste, dass die Verdächtigen bewaffnet sind. Nach ersten Angaben gab es aber keine größeren Widerstände. Auch der mutmaßliche Drahtzieher habe sich im Beisein seiner Familie — Frau und drei erwachsene Kinder — ohne Gegenwehr festnehmen lassen. „Es ging darum, die Schleuserstrukturen zu zerschlagen. Das ist uns gelungen“, so ein Sprecher der Bundespolizei in einer ersten Stellungnahme.