Wie man überholte Vorstellungen und Ideologien durch Vernunft überwindet und dabei viele Menschen durch verständliche Sprache und Überzeugungskraft gewinnen kann, zeigt eine Geschichte aus dem 18. Jahrhundert. Damals standen weder das Bergische Land noch die Städte an der Wupper in dem Ruf, herausragende Orte einer Bewegung der Aufklärung gewesen zu sein. Die seinerzeit immer häufiger diskutierte Auffassung, dass sich der Mensch insbesondere durch seinen Verstand auszeichne, wenn er ihn denn zu nutzen verstände, traf hier auf ebenso orthodoxe wie sektiererische religiöse Gegenbewegungen, die das Denken und Handeln in der Region prägten. Während die Bewohner von Elberfeld vorwiegend der reformierten Konfession angehörten, bildeten sich ringsum pietistische und mystizistische Zirkel, von denen die Ronsdorfer Sekte um Elias Eller sogar weit über die Stadtgrenzen hinaus im Rufe eines besonders radikalen religiösen Fanatismus stand. Es gab nicht gerade viele aufgeklärte Intellektuelle in dieser Zeit, die öffentlich und erfolgreich dagegen hielten. Einer von ihnen war ein gewisser Engelbert vom Bruck, 1739 in Elberfeld geborener Sohn eines Schusters, der sich nebenbei noch ein kleines Einkommen als Hilfslehrer sicherte und mit Vornamen genauso hieß wie sein Sprössling. Engelberts Mutter war Maria Katharina, geborene Wichelhaus. Und dieser Engelbert sollte sich nach seiner Elberfelder Lehrzeit später in Krefeld einen Namen machen als weithin bekannter, aber auch umstrittener, doch selbst von seinen Gegnern hochgeschätzter Publizist und Aufklärer.
Historisches Engelbert vom Bruck: Ein „Popstar“ der Aufklärung
Wuppertal · Der Elberfelder Publizist Engelbert vom Bruck.
29.10.2023
, 11:00 Uhr