Die Masken fallen, die Zahl der Corona-Infektionen steigt. Der Zeitpunkt für den Verzicht des Mundschutzes in Schulen, Geschäften und Restaurants ist schon merkwürdig. Er passt zu dem Gefühl, das in der Luft liegt, dem Wunsch, die Pandemie, die für viele ihren Schrecken verloren hat, hinter sich zu lassen. Doch die massiven Lockerungen der Corona-Schutzverordnung passen so gar nicht zu der aktuellen Pandemie-Lage. Die Stadt Wuppertal tut gut daran, in ihren eigenen Immobilien weiterhin über das Hausrecht einen gewissen Basisschutz für Besucher und Mitarbeiter aufrecht zu erhalten. Die Maske ist eine niedrigschwellige Schutzmaßnahme. Wenig Aufwand, großer Nutzen. Gerade – aber nicht nur – ältere Menschen sorgen sich weiterhin um ihre Gesundheit. In Geschäften müssen sie jetzt damit leben, auf andere zu treffen, die andere nicht durchs Maskentragen schützen. Daher bedeutet die Freiheit aus Sicht der einen auch eine neue Einschränkung aus der Sicht der anderen. Die Pandemie läuft in die nächste Phase: nicht die der grenzenlosen Freiheit, sondern die der Eigenverantwortung. Das Ende der Maskenpflicht bedeutet nicht, dass der Schutz auf der Spitze der Infektionswelle entfallen muss. Gerade wer den Raum mit älteren Menschen teilt, sollte sich schon fragen, ob das temporäre Maskentragen denn wirklich eine unverhältnismäßige Einschränkung ist.
Pandemie Ende der Maskenpflicht: Meine Freiheit, dein Problem
Meinung | Wuppertal · Die Maske fällt am 2. April? Nein, nur die Verpflichtung sie in vielen Bereichen zu tragen. Doch dafür gibt es weiterhin gute Gründe.
23.03.2022
, 06:00 Uhr