Geschichte Erich Kohl war das erste Todesopfer der politischen Kämpfe in Wuppertal

Wuppertal · Historischer Rückblick: Der September im Krisenjahr 1923.

Der Trauerzug für den jungen Kommunisten Erich Kohl, vermutlich auf der Allee.

Foto: Stadtarchiv Wuppertal

Anfang September 1923 hatten sich die Preise in nur wenigen Tagen erneut verdoppelt. In einem dramatischen Appell wurden die rheinischen Landwirte aufgerufen, „mit Anspannung der letzten Kraft alle Erzeugnisse, die irgendwie entbehrlich sind (…) sofort dem Verbrauch zuzuführen. (…) Es gilt, Volk und Vaterland über die Not der nächsten Wochen hinwegzubringen.“ Aus der wöchentlich herausgegebenen Bevölkerungsstatistik der Stadt Barmen wurde ersichtlich, dass über 40 Prozent aller Todesfälle infolge von Lungenkrankheiten wie Tuberkulose und Keuchhusten gestorben waren – ein typisches Kennzeichen der Unterernährung.