Die erhoffte Rückkehr in die höchste Spielklasse war für mich persönlich mit Pröppers Karriereende in unerreichbare Ferne gerückt. Mein Bauchgefühl von damals hat mich nicht getäuscht. Ich könnte heute gar nicht mehr genau sagen, in welchen unterschiedlichen Ligen der Wuppertaler SV danach gekickt hat. 1977 keimte kurz Hoffnung auf, als man zaghaft wieder ans Tor zur 1. Bundesliga klopfte – die Tür blieb verschlossen. Ich war dann auch ab 1980 zu sehr mit mir selbst beschäftigt, als dass ich das glücklose Wirken eines Oberligisten hätte verfolgen wollen. Zwar war die damalige Oberliga Nordrhein die dritthöchste Spielklasse, aber wenn man als Achtzehnjähriger seinen Verein drei Jahre in der obersten Klasse sehen durfte, dann ist man ein wenig verwöhnt. Ich denke, im Laufe der Zeit, in denen ich mich wenig um den WSV scherte, gab es verpasste Aufstiege, geglückte Abstiege und einen unrühmlichen Zwangsabstieg, wegen nicht bezahlter Beiträge zur Berufsgenossenschaft. Ich war damals durch die konzentrierte, aber fröhliche Aufzucht meines Sohnes positiv vom tristen Alltag meines Heimatvereins abgelenkt. Irgendwann war man wieder Drittklassig, nachdem man länger Viertklassig war. Als mein Sohn vier war, das habe ich jetzt im Nachhinein frisch recherchiert, fusionierte man mit Borussia Wuppertal. Ich will das jetzt nicht vertiefen und alte Wunden aufreißen. Aber Jahre später, 2013, kam die Insolvenz und man musste in der 5. Liga neu beginnen. Alles schlimm. Vielleicht stimmt auch einiges nicht, an das ich mich so überzeugt erinnere, aber wie schrieb mein französischer Kollege Claude Simon einmal: „Alles ist autobiografisch, auch das Erfundene“. Zur Not weiß aber der Sportredakteur dieser Zeitung, Günter Hiege, die genauen Daten.
Begrabt mein Herz in Wuppertal Erinnerungen an den WSV von anno dazumal
Wuppertal · Ich muss gestehen, nachdem Günter Pröpper 1979 seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt hat, war ich gefühlt höchstens noch ein oder zweimal im Stadion (wahrscheinlich aber öfter).
22.11.2023
, 07:30 Uhr