Theater am Engelsgarten Die Schaumschlacht in Wuppertal kennt keinen Sieger

Wuppertal · Das Schauspiel Wuppertal führt "Fräulein Julie" von Strindberg im Theater am Engelsgarten auf. Das erwartet die Besucher.

Wer ist jetzt wer? Fräulein Julie und Knecht Jean testen Macht- und Gefühlslage aus.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Das Ende ist symbolträchtig und verleitet zu vielerlei Wortspielen. Sich auftürmender Seifenschaum verschlingt die beiden Kämpfenden. Zwei Schaumschläger, deren Machtträume wie Seifenblasen zerplatzen, sich dem Zugriff durch Verflüssigung entziehen. Die Schaumschlacht kennt keinen Sieger. Schließlich: Das Luxus-Reinigungsbad nach aufreibender und durchfeierter Nacht verfehlt das Ziel, hier wäscht niemand nichts in Unschuld. Hier gehen beide unter. Nicht allein Fräulein Julie, die ihr Schöpfer, August Strindberg 1888 noch im gleichnamigen Stück den Selbstmord wählen ließ, getrieben von ihrem Knecht, der den Machtkampf gewonnen hatte. Die Wuppertaler Inszenierung des heute meist gespielten Stücks des Begründers des modernen naturalistischen Theaters endet unentschieden und für keinen gut. Am Wochenende feierte sie Premiere im Theater am Engelsgarten.