Geschichte & Kultur Geknickte Pina-Nelken, eine Schlange mit Süßkram – und lebenslange Freundschaften

Wuppertal · Im sechsten Teil der Serie über das Wuppertaler Schauspielhaus erinnert sich Anke Schmidt an ihre Arbeit als Requisiteurin.

Anke Schmidt (damals noch Garthaus) mit ihrer Tochter Sarah beim Theaterfest 1986 vor dem Eingang zum Schauspielhaus.

Foto: Foto: Anke Schmidt

„After Eight – für mich?“, fragt die Schlange im regenbogenfarbenen, hautengen Kleid verzückt und blickt in das Schatzkästchen. Eine Schlange, die Kaa heißt und zu den „Dschungelbuch“-Bewohnern gehört. Seit geraumer Zeit begeistert das Weihnachtsstück nun schon das Wuppertaler Publikum. Dietmar Bär gibt Kaa einen selbstironischen Transvestiten-Touch. Und nun dieser Satz, der das Publikum spontan applaudieren lässt und Anke Schmidt freut. Die Requisiteurin hat ihm das Holzkästchen unsichtbar von der Seite gereicht, wie bei all den Aufführungen vor diesem Silvesterabend im Jahr 1988. Jedes Mal legt sie etwas anderes hinein, von Geleebananen bis Kartoffelsalat. Ein geheimes Spiel zwischen ihr und Bär. „Wir hatten schon viel Spaß im Schauspielhaus“, erinnert sie sich.