Wo Sie mich heute Abend beim Tanz in den Mai antreffen können, kann ich noch nicht genau sagen, ich bin noch sehr unschlüssig, auf welche Veranstaltung ich gehen werde. Es wird ja sehr viel angeboten, da ist für jeden was dabei. Ob für mich allerdings etwas dabei ist, bezweifele ich bereits jetzt, obwohl ich mich noch gar nicht richtig über die verschiedenen Veranstaltungen informiert habe. Zunächst aber muss ich heute in aller Herrgottsfrühe in die Bergische Volkshochschule, dort lese ich auf Einladung des Kurses „Themen der Zeit - Themen des Lebens“ einige meiner Kolumnen vor. Ob ich dann am Abend noch die Kraft finde, eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen, kann ich nicht sagen, aber ich denke, wenn ich mich am Nachmittag noch ein Stündchen aufs Ohr haue, könnte ich abends wieder fit sein. Aber ich ahne schon, es wird so enden, wie jedes Jahr: Ich gehe nirgendwo hin, bleibe schön zu Hause, Beine hoch, fertig, aus, Micky Maus. Wenn ich ehrlich bin, war ich noch nie in meinem Leben auf einer dieser „Tanz in den Mai“- Veranstaltungen. Ich tanze daheim an fast allen Tagen des Jahres, nur nicht am 30. April, da bin ich stur. Auch zu Hause tanze ich dann tatsächlich nicht. Dieses Gefühl, man muss jetzt tanzen oder irgendwo hin, um dort tanzähnliche Bewegungen vorzuführen, lehne ich ab, mir sagt bitte keiner, wann und wo und ob ich tanzen soll oder darf. Im Grunde ist das alles reine Geschäftemacherei. Ich kann Ihnen verraten, dass ich bei meinen Lesungen zwischendurch gerne tanze. Ich stehe dann kurz und unvermittelt auf, mache zwei, drei kurze, aber schwungvolle Tanzschritte, eine kurze Drehung, ein Sprung in den Spagat, nichts Spektakuläres. Hauptsächlich sind es Dehnübungen, die Rücken und Muskulatur entlasten sollen.
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29.04.2025
, 18:38 Uhr