Das Jahr ist noch jung und arm an guten Nachrichten. Deshalb passt die Kunde aus dem Rathaus in die allgemeine Lage. Die Energiekosten steigen, natürlich auch für Städte und Gemeinden. Wuppertal gehört zu den 20 größten Städten der Republik und befindet sich in schlechter Gesellschaft mit all jenen Kommunen, die sich in der Vergangenheit kaum einen Deut darum geschert haben, Neubauten ressourcenschonend herstellen zu lassen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Gesamtschule Barmen ist eine solche, und vermutlich ist auch das ansehnlich restaurierte Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in der Energietabelle ein paar Stufen aufgestiegen. Aber der Normalfall ist ein anderer. Sonst hätte Stadtkämmerer Johannes Slawig seinem Ruf als steter Quell schwer verdaulicher Nachrichten am Donnerstag nicht wieder alle Ehre machen können. Der städtische Finanzminister muss von jetzt auf gleich zehn Millionen Euro zusätzlich für Energiekosten in einen Haushalt einbauen, der noch gar nicht gezimmert ist, aber jetzt schon den Eindruck erweckt, kaum mehr als eine windschiefe Gartenhütte zu werden. Die Reflexe sind klar. Zehn Millionen Euro mehr hier bedeuten zehn Millionen Euro dort weniger. Die Frage ist nur noch, wo oder wer „dort“ ist. Das finanzielle Elend dieser Stadt scheint kein Ende nehmen zu wollen. Und es dürfte so manchem Steuerzahler ein Rätsel sein, dass ein Haushalt über mehr als 1,3 Milliarden Euro von einer vergleichsweise geringen Summe wie zehn Millionen Euro ins Wanken gebracht werden kann. So ist das nun einmal in Wuppertal, so ist das in Kommunen, in denen die Million längst die kleinste Recheneinheit geworden ist, zumindest für Politik und Verwaltung.
Hoffnung für 2022 Da geht noch mehr
Meinung · Das Jahr 2022 ist noch jung, die Menge der guten Nachrichten hält sich in Grenzen. Aber viele Menschen haben bereits schon unermüdliche Eigeninitiative gezeigt. Das macht Hoffnung. Ein Kommentar.
15.01.2022
, 14:38 Uhr