Am 30. September verabschiedete Nordrhein-Westfalen ein Erfolgsmodell in den Ruhestand: das Impfzentrum. Auch in Wuppertal hatte die wohl geölte Maschine am Campus Freudenberg einen guten Ruf. Freundliches Personal, zügige Abläufe und ausreichend Platz. Angesichts sinkender Impfzahlen und einer Pandemie im milden Verlauf schien das auf den ersten Blick eine logische Entscheidung gewesen zu sein. Oder etwa nicht? Aus heutiger Sicht ist es schon etwas erschreckend, wie viele Alarmsirenen hätten läuten müssen. Es war bereits bekannt, dass das Virus sich im Winter leichter verbreitet, dass die Impfquote der Deutschen unzureichend ist und dass Auffrischungsimpfungen für jeden Bürger anstehen, der sich so gut wie möglich gegen Covid schützen möchte. Eigentlich dürfen die endlos langen Schlangen vor den Impfstellen, etwa im Wupperpark, daher niemanden verwundern. Auch nicht, dass sich Bürger beschweren, wenn an Orten wie im Rathaus Barmen oder in der Rathaus-Galerie plötzlich Versammlungen auf engem Raum in Größenordnungen stattfinden, die im Lockdown verboten gewesen wären, hätte nebenbei ein Künstler musiziert. Besonders große organisatorische Defizite taten sich ausgerechnet im Rathaus auf, wo bis zuletzt Geimpfte und Ungeimpfte mit 0-G aufeinandertrafen. Dezentral - vielleicht nicht optimal.
Meinung Impfen ohne Zentrum in Wuppertal
Meinung | Wuppertal · Das dezentrale Impfen stößt an seine Grenzen. Auch Wuppertal offenbart organisatorische Schwierigkeiten. WZ-Redakteur Daniel Neukirchen fragt: Warum hat das Land eigentlich vor ein paar Monaten erst die Impfzentren geschlossen?
02.12.2021
, 09:00 Uhr