Und als alle schon dachten, Wuppertal hätte diese Kurve genommen, da kam Thomas Kring. Der Bezirksbürgermeister und Sozialdemokrat zieh den Oberbürgermeister, dem neuen Remscheider Outletversuch in Lennep ob der Sorgen der Innenstadt allzu früh seinen, den Wuppertaler Segen gegeben zu haben. Aber welche Innenstadt meint Kring? Meint er vielleicht die Innenstadt, durch die kein Senior ohne die Sorge gehen kann, sich auf der Poststraße den Hals zu brechen? Meint er die City, in der an jeder Ecke die Gefahr besteht, über Warnbaken zu stolpern? Oder meint der engagierte Sozialdemokrat die Innenstadt, in der Handy-Läden mit Ein-Euro-Shops um Kundschaft wetteifern, die sich dann mit billigen Süßwaren aus Überproduktion und nahe dem Verfallsdatum die Hüften vergoldet? Ist die Innenstadt gemeint, in der die eine Hälfte der Arbeitnehmer davon lebt der anderen Hälfte Essen zu kochen, während die andere Hälfte der einen Hälfte die Haare schneidet oder die Haut tätowiert? Oder meint Kring etwa die Innenstadt, in die Blöcke in ranzigem Goldgelb locken sollen, auf denen Passanten allerdings nicht bequem genug sitzen können, die Wuppertal dafür aber zum Gespött der Nation machen?
Offen gesagt Innenstadt-Entwicklung: Wuppertal hat es in den vergangenen Jahren vermasselt
Meinung | Wuppertal · WZ-Chefredakteur Lothar Leuschen zeichnet das Drama um die Elberfelder City nach. Und fordert: Macht’s wie Münchhausen.
25.03.2023
, 11:00 Uhr