Je öfter man diese Sätze hört, desto mehr stellt sich das Gefühl ein, dass hier Prediger mit ihrer Gemeinde sprechen. Alle sind sich einig. Ist aber auch egal. Denn: Ungeachtet dessen rechnet mit den Wuppertaler Stadtwerken ein wirtschaftlich denkendes Unternehmen in regelmäßigen Abständen der Politik vor, dass es bei den Buslinien „Anpassungen“ geben muss, um „Ergebnisverbesserungen“ zu erzielen. Bürgerbeteiligung gibt es dabei natürlich keine. Und auch die Politik kann nicht viel mehr tun, als die Verluste im ÖPNV-Netz entweder zu beklagen oder zu beschönigen. Wenn an einem Wochentag vor der Pandemie 440 Fahrgäste eine Buslinie nutzen, dann betrifft ein Wegfall nicht nur „eine Handvoll Menschen“. Es darf angezweifelt werden, dass alle auf den Taxibus umsteigen, der als Ersatz herhalten soll. Dieses Angebot wird bislang nicht gut angenommen und es ist nicht davon auszugehen, dass sich daran jetzt massiv etwas ändern wird. Das bedeutet wohl leider: Mehr Individualverkehr auf den Straßen und mehr ältere Menschen, denen ein Stück Mobilität genommen wird. Mit jeder Optimierung des Netzes wird der ÖPNV effizienter - aber insgesamt nutzloser.
Kommentar Mehr Löcher im Linien-Netz
Es gibt im Jahre 2021 wohl keinen Wuppertaler Politiker mehr, der nicht schon irgendwann einmal öffentlich bemerkt hat, dass ein guter ÖPNV wichtig ist – für die Lebensqualität in der Stadt, für die Verkehrswende, als Standortfaktor.
31.05.2021
, 07:00 Uhr