Eine Revolution ist es nicht, wenn ab 1. Mai das Deutschlandticket für Bus und Bahn gültig ist. Aber ein Meilenstein, zumindest aber eine Erleichterung, dürfte es für nicht wenige Menschen doch sein. Denn es schneidet eine klare Schneise in den Tarifdschungel verschiedener Verkehrsverbünde und ebnet den Weg auch für Leute, die nicht so bewandert sind im Ausfuchsen der günstigsten Preise und besten Strecken. Dem einen sind die nun veranschlagten 49 Euro für das Ticket noch zu teuer, andere befürchten Zustände wie zu Zeiten des 9-Euro-Tickets im vergangenen Jahr, als stellenweise gar nichts mehr ging vor lauter Andrang. So schlimm dürfte es ab morgen aber nicht werden, wie kundige Zeitgenossen mutmaßen. Für einen Preis im ganzen Land unterwegs sein zu können: Das wird indessen doch für weit mehr Nutzer sorgen als zuvor. Axel Sindram spricht hier von „Beförderungsvolumen“. Wenn das wächst, wird die öffentliche Hand freigiebiger, so Sindrams Rechnung. Ob und wann sie aufgeht, wird man im Nachgang des 1. Mai sehen. Was aber jetzt schon klar ist: Schritte wie dieser sind notwendig, ja längst fällig, wenn man es denn ernst meint mit der Mobilitätswende. Die Zahl der Autos wird sich durch das Deutschlandticket nicht signifikant verändern. Aber es kann mehr Menschen bewegen, den Wagen stehen zu lassen: nicht immer, aber vielleicht immer öfter.
Meinung Kommentar zum Start des Deutschlandtickets: Eine Schneise im Tarifdschungel
Wuppertal · Der WZ-Redakteur sieht das Deutschlandticket als Meilenstein.
01.05.2023
, 06:30 Uhr