Was die Aktualität ihrer Zahlen angeht, haben nun die Akteure der Bergischen IHK erfahren, wie schnelllebig unsere Zeit ist. Mit ihrer Konjunkturumfrage wurde sie von der Bundesregierung mit ihrer Entscheidung zur Entlastung der Bürgerschaft und der Unternehmen quasi überholt. Auf die Schnelle lassen sich solche Daten nicht erheben, sodass die IHK ihre Zahlen zur Pressekonferenz nicht mal eben aktualisieren konnte. Aber wären die Umfrageresultate so grundsätzlich andere geworden, wenn die Unternehmen schon von Scholzens Doppel-Wumms gewusst und die Staatshilfe bei ihren Zukunftsbetrachtungen mit ins Kalkül gezogen hätten? Die Energiekrise verliert dadurch vielleicht etwas an Schrecken, aber überwunden ist sie nicht. Für den kommenden, vielleicht auch für den Winter darauf sind die Gastanks in Deutschland eventuell ausreichend gefüllt, wie man hört. Aber was wird dauerhaft sein? Und was ist mit der Stromversorgung? Wenn man nicht gerade eine französische Auffassung zur Nachhaltigkeit von Atomkraftwerken hat, wie sie ja nun auch von der EU vertreten wird, sollte der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland im Turbogang umgesetzt werden. Nicht zuletzt, um Deutschland unabhängig zu machen von falschen Freunden im Energiesektor. Doch im Bereich Windkraft und Photovoltaik tut sich zur Zeit gefühlt nichts.
Kommentar Konjunktur in Wuppertal: Von Berlin überholt
Meinung | Wuppertal · Hätte sich an dem Umfrageergebnis der Bergischen IHK etwas geändert, wenn die Unternehmen bereits von Scholzens Doppel-Wumms gewusst hätten?
18.10.2022
, 06:30 Uhr